Aktiv werden für Umwelt und Gesundheit durch Ernährung

Pflanzlich basierte Ernährung - gut für´s Klima und die eigene Gesundheit

Dass unsere Ernährung einen weitreichenden Effekt auf unsere Gesundheit hat, das dürfte jedem klar sein. Aber was haben unsere Essgewohnheiten mit unserer Umwelt und der Klimaerwärmung zu tun?

Negative Klimabilanz durch Fleisch- und Milchprodukte

Das aktuelle Nahrungsmittelsystem ist einer der größten Ursachen des Klimawandels, des Untergangs der Biodiversität sowie für Wasser- und Landverbrauch4. Die Herstellung tierischer Produkte ist für mindestens 15 % aller Treibhausgas-Emissionen verantwortlich! Dies entspricht den gesamten Emissionen des Auto, Flugzeug- und Schiffsverkehr weltweit 5. Die Fleisch- und Milchindustrie benötigt 83% der landwirtschaftlich genutzten Flächen und stellt gleichzeitig nur 18% des Kalorienbedarfs weltweit sicher6. Für die Massen an Vieh werden täglich Regenwälder gerodet, um Weideflächen oder Flächen für den Futter-Anbau (z.B. Soja oder Mais) zu schaffen4. Paradoxerweise findet das Ausmaß dieser Zerstörung seinen Höhepunkt zu einer Zeit, in der wir doch so auf den Regenwald und seine CO2-Speicherkapazität angewiesen sind. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass die meisten tierischen Proteinquellen 10-50mal höhere CO2-Emissionen verursachen als pflanzliche Alternativen6. Entscheidet man sich seine Ernährung pflanzlicher zu gestalten, kann man relevante Treibhausgasmengen einsparen.

Auch weitere Bedrohungen unserer Zeit gehen mit der Massentierhaltung eng einher, allen voran die zunehmende Infektionsgefahr durch Antibiotika-resistente Keime und Zoonosen (vom Tier auf den Menschen übertragene Infektions-Erkrankungen wie z.B. Covid-19)7,8.

Neben all diesen Gründen den Konsum tierischer Produkte zu reduzieren sind die ethischen Aspekte der Ausbeutung der Tiere nicht zu vernachlässigen.

Klimabewusste Ernährung

Veggie-Pizza

Eine pflanzlich-betonte Kost hat neben den vielen Vorteilen für die Gesundheit auch einen großen Einfluss auf unseren ökologischen Fußabdruck.

Vegetarische Kost vereint die Prävention von Krankheiten, den Schutz der Umwelt und den respektvollen Umgang mit anderen Lebewesen.

Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Ernährung

Gemüse-Obst-Hülsenfrüchte

Viele Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass eine Pflanzen-betonte Ernährung (mediterran, vegetarisch, vegan) zu einer deutlichen Reduktion des Risikos für Herzkreislauf- und Krebs-Erkrankungen führt. Ein vermehrter Verzehr von rotem Fleisch (Rind, Schwein, Lamm, Wild) und prozessierten Fleischwaren erhöht das Risiko für Fettstoffwechselerkrankungen, Atherosklerose und deren Folgeerkrankungen wie z.B. Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Auch die Gefahr, erst Übergewicht und in der Folge einen Typ 2-Diabetes zu entwickeln nimmt deutlich zu1,2.

Nicht umsonst empfiehlt die deutsche Gesellschaft für Ernährung, hauptsächlich Gemüse, Obst, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen zu konsumieren3.

Ernährungsempfehlungen, Links und Tipps

Unsere heutigen Essgewohnheiten bedrohen langfristig sowohl unsere Gesundheit als auch die Umwelt. Wenn wir den Planeten erhalten halten wollen, braucht es darum eine globale Ernährungswende. Die "Planetary Health Diet" bietet hierzu einen Lösungsansatz.

Du brauchst Hilfe bei der Umstellung deiner Ernährung? Überhaupt kein Problem!

Ernährungs-Tipps

  1. Sei neugierig: Erkunde deinen Super- und Drogeriemarkt mit neuen Augen: entdecke die massige Auswahl an pflanzlichen Produkten (buntes Gemüse und Obst, Nüsse, Hülsenfrüchte, Tofu, pflanzliche Milch....)
  2. Sei kreativ: Entdecke neue Rezepte durch Experimentieren und durch Recherche im Internet oder gönne dir ein neues Kochbuch.
  3. Sei aufmerksam: Beschäftigte dich mit Büchern, Filmen und Dokumentationen über die Schattenseiten der Fleisch- und Milchindustrie.
  4. Sei achtsam: Höre auf dein Bauchgefühl.

Gemüse-Spieße

Fußnoten

1 Orlich MJ, Singh PN, Sabaté J, et al. Vegetarian Dietary Patterns and Mortality in Adventist Health Study 2. JAMA Intern Med.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/

2 American Heart Association
https://www.heart.org/

3 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
https://www.dge.de/

4 Willet et al., Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems, 2019
https://www.thelancet.com/

5 Steinfeld, H., Gerber, P., Wassenaar, T., Castel, V., Rosales, M. & de Haan, C. (2006): Livestock’s long shadow. Environmental issues and options. Rom: Food and Agriculture Organization of the United Nations
http://www.fao.org/

6 Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers, by J. Poore, T. Nemecek, Science01 Jun 2018 : 987-992
https://science.sciencemag.org/

7 Singer, Andrew C., et al. "Review of antimicrobial resistance in the environment and its relevance to environmental regulators." Frontiers in microbiology 7 (2016): 1728
https://www.frontiersin.org/

8 Jones, Kate E., et al. "Global trends in emerging infectious diseases." Nature 451.7181 (2008): 990-993
https://www.nature.com/