Klimastreik 25.9.2020 in Düsseldorf

Ortsgruppe Düsseldorf jubelnd über die gelungene Aktion

25. September 2020: Mit einem Klimastreiktag meldet sich die Umweltbewegung in rund 2500 Städten weltweit aus der mehrmonatigen Corona-Pause zurück. In Düsseldorf demonstrieren rund 1.500 klimabewegte Menschen vor dem Landtag und in der Innenstadt. Mit dabei sind Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future, klassische Umweltverbände, Jugendgruppen, politische Parteien, junge Familien – und h4f Düsseldorf.

Für uns, rund 20 Medizinerinnen, Mediziner und Studierende, ist es eine Premiere. Die Transparente und Banner sind erst am Vortag fertig geworden. Mit Logo-T-Shirts, Kitteln und Flyern treten wir erstmals „offiziell“ als Düsseldorfer Gruppe des Health-for-Future-Netzwerks in Erscheinung. Doris und Hanna haben einen besonderen Eyecatcher besorgt: Eine aufblasbare Erdkugel im Rollstuhl begleitet uns über zwei Stunden lang über Graf-Adolf-Straße, Königsallee und Rheinufer.

„Klimaschutz ist…“ Variationen dieser Aussage sind beim Klimastreik auf vielen Transparenten zu lesen. „Klimaschutz ist Gesundheitsschutz“ lautet die Botschaft auf unseren Plakaten, die wir bei kräftigem Gegenwind hochhalten. Der 25. September ist ein windiger Tag am Ende eines warmen, trockenen Sommers.

Wir von Health for Future Düsseldorf wollen diese Botschaft vertiefen und weiterverbreiten. Mit Info-Veranstaltungen, Vorträgen – und bei der nächsten Klimademo.        

Pressemitteilung von Health For Future vom 24.09.2020

“Kein Grad weiter!” – Menschen in Gesundheitsberufen beteiligen sich am 25. September deutschlandweit am Klimastreik

24. September 2020

Pressemitteilung von Health For Future vom 24.09.2020

Ein “Gesundheitsblock” wird diesen Freitag in vielen Städten Deutschlands Teil des globalen Klimastreiktags sein, um auf die Dringlichkeit der Situation und den notwendigen Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen aufmerksam zu machen. Dazu erklärt zum Beispiel Prof. Dr. Stefan Reuter, Internist und Infektionsmediziner: „Die Klimakrise gefährdet unsere Gesundheit. Und zwar nicht übermorgen, sondern heute. Wenn das West-Nil-Virus nach Deutschland kommt oder Luftverschmutzung und Hitzewellen Tausende vorzeitige Todesfälle verursachen, sind wir gefragt. In Praxis oder Klinik, aber auch, indem wir beim Klimastreik deutlich machen: Klimaschutz ist Gesundheitsschutz!”

Reuter ist bei der Health for Future-Ortsgruppe Düsseldorf aktiv. Health for Future ist ein Aktionsforum für alle, die im Gesundheitsbereich tätig sind: Ärztinnen und Ärzte, Pflegende, Therapeut*innen und andere. In 52 Ortsgruppen werden bundesweit Mahnwachen und Informationsstände sowie andere Aktionen zur konkreten Verringerung des ökologischen Fußabdrucks im Gesundheitswesen organisiert. Die Aktiven sehen es als ihre persönliche wie professionelle Verantwortung an, die Öffentlichkeit auf die Bedrohungen des Klimawandels aufmerksam zu machen und sich für die schnellstmögliche Begrenzung der Erderwärmung einzusetzen.

“Die Klimakrise ist menschengemacht. Wir halten damit die notwendigen Veränderungen in unseren Händen. Wir können an der Ursache ansetzen – kausal therapieren. Deshalb ist Klimaschutz die beste Medizin,” sagt Leah Schirren, Medizinstudentin und aktiv in der Health for Future-Ortsgruppe Hamburg.

Die wichtigsten Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit:

  • Hitzestress und hohe bodennahe Ozonkonzentrationen schädigen vor allem ältere Menschen und solche mit Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen.1 Sie führen zu Kreislaufbeschwerden, Muskelkrämpfen in Armen oder Beinen, Bauchkrämpfen, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und erhöhtem Puls.
  • Luftverschmutzung bedingt durch Klimagas-Emissionen aus Verkehr, Heizung, Industrie, Kohleenergie, Waldbränden etc. führt zu einer Zunahme von Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs- und Atemwegserkrankungen und Allergien. 9 von 10 Menschen weltweit atmen erheblich mit Schadstoffen belastete Luft2. Im Frühjahr 2020 hatte eine neue Studie3 gezeigt, dass sich bei etwa 120.000 Deutschen durch Luftverschmutzung jährlich die Lebensdauer um 2,4 Jahre verkürzt.
  • Allergien nehmen durch die Veränderung der Vegetationszonen und Pollenflugdauer zu.4
  • Infektionskrankheiten wie die Frühsommer Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose breiten sich durch steigende Temperaturen aus. Das gilt aber auch für in Deutschland bislang noch nicht endemische Krankheiten wie das Dengue-Fieber, Zika oder Chikungunya,5 oder das West-Nil-Virus.

Health for Future fordert die Politik nachdrücklich zum Handeln auf: “Gesunde Menschen können nur auf einem gesunden Planeten leben. Unsere Politiker*innen müssen die Dringlichkeit erkennen, sich entschlossen für eine nachhaltige Zukunft engagieren,” sagt etwa Alexander Stern, Medizinstudent und Mitglied der Health for Future-Ortsgruppe Mainz-Wiesbaden. Sein Kommilitone Timo Munz, Mitbegründer der Health for Future-Ortsgruppe Tübingen, ergänzt: “Wir haben hier auch die Möglichkeit, Klimaschutz mit effektiver Gesundheitsförderung zu vereinen – durch einen bewussten und emissionsarmen Lebensstil!”

26. Okt 2020

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