Hitzewellen, Starkregen und sonstige Extremwetterereignisse – wachsende Bedeutung für menschliche Gesellschaften, Ökosysteme und Volkswirtschaften

Beeindruckender Bericht des Weltklimarats "Climate Change 2022: Impacts, Adaptation and Vulnerability", erschienen am 28. Februar

ipcc bericht

Der 2. Band des Berichts befasst sich mit den Auswirkungen des Klimawandels, also etwa Hitzewellen, Starkregen und sonstigen Extremwetterereignissen und mit ihrer Bedeutung für menschliche Gesellschaften, Ökosysteme und Volkswirtschaften durch Folgen wie Wasserknappheit, Überflutungen, Krankheiten, Hunger etc. Außerdem diskutiert er die Möglichkeiten und die Grenzen der Anpassung an Klimafolgen.

Der Bericht ist in 3 Teile gegliedert:

  1. Aktuelle und künftige Auswirkungen und Risiken
  2. Anpassungsmaßnahmen
  3. Entwicklung für mehr Resilienz (Widerstandsfähigkeit)

Es ist der drastischste Teilbericht, weil er aufzeigt, wie schlimm der Klimawandel die Menschheit treffen kann, wenn wir nicht schneller gegensteuern. Das Zeitfenster, das uns zur Verfügung steht, um die Erderwärmung zu begrenzen und uns auf die unausweichlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit durch Klimaschäden vorzubereiten, ist sehr klein geworden. Der Bericht verdeutlicht, dass es oft die ärmsten Menschen sind, die am meisten unter dem Klimawandel leiden. Aber er zeigt auch, wie wir die Risiken senken können.

Klimakrise - Auswirkungen und Risiken in Europa

Fact Sheet Europe

Für Europa wurden 4 Hauptrisiken identifiziert, welche ab einer Erwärmung von 2 Grad voll zum Tragen kommen (aktuell befinden wir uns bei 1,1 Grad):

  1. Gesundheitsrisiken und Todesfälle durch Hitze: Terrestrische und aquatische Ökosysteme werden sich dramatisch verändern, bewohnbare Flächen für Mensch und Tier abnehmen. Gebiete mit hohem Risiko für Flächenbrände werden sich deutlich ausweiten.
  1. Landwirtschaft leidet durch Hitze und Dürre: Es ist mit erheblichen Einbußen der Produktivität durch Ernteausfälle zu rechnen. Eine Anpassung ist durch Wasserknappheit nochmals begrenzt.
  1. Wassermangel: Bei 2 Grad Erderwärmung wird 2/3 der Bevölkerung Südeuropas von Wassermangel betroffen sein. Bei 3 Grad Erderwärmung wird dies auch Mitteleuropa in ähnlicher Form betreffen.
  1. Überflutungen und Anstieg des Meeresspiegels: Bei 3 Grad Erwärmung wird sich die Zahl der geschädigten Menschen durch Starkregen und Hochwasser verdoppeln, ebenso die Kosten durch Schäden. Die Schäden durch küstennahe Überflutungen werden sich bis 2100 verzehnfachen.

Noch haben wir die Chance, massives menschliches Leid durch Risikoreduktion und Anpassung zu lindern und sogar zu verhindern.

Hierfür benötigen wir flächendeckende Hitzeaktionspläne, eine nachhaltige Landwirtschaft, moderne Konzepte für Wassergebrauch und Lagerung sowie Warnsysteme und Schutzkonzepte vor Hochwasser.

06. Mär 2022

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