16.03.2021: Mahnwache am Universitätsklinikum

Halb sechs morgens, zwei Grad und Windstöße, die einem das vier Meter breite Banner immer wieder aus den klammen Händen reißen, bevor es endlich zwischen zwei Bäumen aufgespannt ist. Bohrinsel-Feeling und kein Vergnügen, einerseits.

 

Andererseits eine große Chance, auf dieser Wiese in Bilk stehen zu können, zwischen schwach beleuchteter Krankenhauskapelle und Operationszentrum, direkt an den Wegen, auf denen jetzt immer mehr Kolleginnen und Kollegen Richtung Frühschicht streben: Die Uniklinik hat Health-for-Future Düsseldorf erlaubt, mit einer Mahnwache auf den Zusammenhang zwischen Klima- und Gesundheitsschutz aufmerksam zu machen. Ganztägig, vom ersten bis zum letzten Schichtwechsel des 16. März. In tiefsten Corona-Zeiten. Und obwohl „politische“ Veranstaltungen auf dem Klinikcampus eigentlich nicht möglich sind. Ein schönes Zeichen dafür, dass das ehrenamtliche Umwelt-Engagement von Fachfrauen und -männern aus Gesundheitsberufen hohe Glaubwürdigkeit hat.

Auch wir von H4F sind in Schichten vor Ort. Alles in allem mehr als 20 Aktive, jeweils drei bis sechs Stunden, die trotz gelegentlicher Regengüsse erstaunlich schnell vergehen. Im Dauereinsatz sind die aufblasbare Erde im Rollstuhl und viele selbstgemalte Schilder, die wir prominent aufgehängt haben.  Passantinnen und Passanten winken freundlich, etliche bleiben kurz stehen, nehmen sich Flyer, fotografieren den QR-Code. Und es macht Spaß, nach Monaten rein digitalen Gruppenlebens mal wieder eine Aktion zusammen zu machen. Natürlich mit Maske und Abstand. Besonders schön ist, dass viele Studierende mit dabei sind, einige davon haben H4F erst vor kurzem bei unseren Vorträgen im Wahlfach kennengelernt.

Kurz vor acht abends, längst ist es wieder dunkel, wir beginnen mit dem Abbau. „Ihr seid ja immer noch da!“, ruft jemand aus einem geöffneten Fenster. Es klingt ehrlich erstaunt. Und in unseren Ohren auch ein bisschen anerkennend.

17. Mär 2021

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